-Reiseblog-
Das Hobbiton Movie Set
Am Montag Morgen ging es dann also um 08:00 Uhr raus aus den Federn und ab in Richtung Matamata. Unser Weg führte uns zu einer der touristischen Hauptattraktionen in Neuseeland: das Hobbiton Movie Set. Beim Shires Rest angekommen, schnappten wir noch schnell unsere Kamera sowie die Polaroid-Kamera und dann ging es um 10 Uhr auch schon los.
Mit dem Bus ging es durch die gewohnten grünen Hügel-Landschaften, die man in Neuseeland eigentlich überall zu Gesicht bekommt, ins Auenland, der Heimat von Bilbo, Frodo & Sam. Schon während der fünfminütigen Fahrt tauchten wir in das wahre Herr der Ringe-Feeling ein und wurden mit einem Video von Gandalf und dem Regisseur, Sir Peter Jackson, begrüßt.
Die Tour startete bei der schmalen Gasse, durch die Gandalf am Anfang des ersten Herr der Ringe Teils reitet und von Frodo herzlich begrüßt wird. Unser Guide Dom führte uns vorbei an den „Hobbit Holes“ und erklärte uns alles sehr anschaulich.
Wusstest du, dass...?
…der Baum, der auf dem Haus der Familie Beutlin (Bilbo + Frodo) steht, zu 100% künstlich ist? Er besteht aus Stahl und die Blätter mussten sogar extra nochmal im richtigen Grünton angesprüht werden. Hierbei halfen neuseeländische Schüler.
…die Frösche im Teich zwischen den Hobbit Holes zu laut quakten und deshalb in einer gewissen Entfernung „ausgesetzt“ wurden? Leider kamen sie direkt am nächsten Tag wieder. Daraufhin wurden sie noch ein paar Kilometer weiter ausgesetzt. Die Zeit reichte gerade so, um die Szenen zu filmen, bis die Frösche erneut zu ihrer Heimat zurückfanden.
…die meisten Statisten echte Familienangehörige der Schauspieler waren? Bei den Feierlichkeiten zu Bilbos 111. Geburtstag, die Teil des ersten Herr der Ringe Films sind, gab es somit eine „echte“ Familienfeier. Übrigens wurde extra dafür ein spezielles Bier gebraut, dass nur einen Alkoholgehalt von 1,0% besaß. Der Regisseur musste die Feiernden zwischendurch immer wieder erinnern, dass sie gar nicht betrunken waren, da diese in einen zu großen „Feierrausch“ geraten waren.
…die Entscheidung für diesen Ort nur wegen eines Baumes gefallen war? Und zwar ist der Schuldige der große Baum, der auf der Party-Wiese steht. Der Regisseur, Sir Peter Jackson, und sein Team suchten per Helikopter nach einem Ort für „The Shire“ und wurden durch diesen Baum auf die perfekte Location aufmerksam.
Im weiteren Verlauf der Tour konnten wir noch viele weitere Hobbit Holes sehen und bei einem davon auch ein Foto in der Eingangstür machen lassen. Einer der Höhepunkte war das Haus der Beutlins. Von dort aus ging es wieder den Berg hinunter zur Party-Wiese und dem angrenzenden zu Hause von Samweis Gamdschie. Unser Guide erzählte uns hier von einer Geschichte der besonderen Art. Da der Schauspieler von Sam, Sean Astin, seine Familie seit 5 Monaten nicht mehr gesehen hatte, wurde er Teil einer schönen Überraschung. In der letzten Szene des dritten Herr der Ringe Films kommt Sam zurück nach Hause und seine Tochter läuft ihm vor dem Haus entgegen und umarmt ihn. Die Schauspielerin der Tochter, war die echte Tochter von Sean Astin, dem Schauspieler von Sam. Somit war die Überraschung und Freude, die man ihm in dieser Szene ansehen kann, nicht gespielt und er wurde wirklich überrascht.
Nachdem wir uns die Party-Wiese angesehen hatten, ging es zum Green Dragon Inn, der Stammkneipe der Hobbits, wo wir ein kostenloses Getränk verzehren und die wunderschöne Atmosphäre genießen konnten.
Hier endete unsere Tour auch leider schon und wir fuhren mit dem Bus zurück zum Shires Rest, wo unser Auto stand.
Du fragst dich, ob die Schauspieler der Hobbits alle kleinwüchsig sind?
Diese Frage können wir dir ganz leicht beantworten: Nein, sind sie nicht. Der Schauspieler von Frodo ist sogar ähnlich groß, wie der Schauspieler von Gandalf! Als die beiden nebeneinander auf der Kutsche gezeigt wurden, saß Frodo lediglich 3 Meter weiter hinten als Gandalf! Außerdem sind alle Hobbit Holes unterschiedlich groß. So wurden die Szenen dann aus unterschiedlichen Perspektiven gefilmt, sodass es so aussieht, als wären alle Hobbits sehr klein.
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Cathedral Cove
Nach dem Hobbiton Movie Set ging es für uns erstmal durch den Ort Matamata, wo wir uns etwas stärken mussten. Anschließend führte unser Weg nach Paeroa. In Paeroa wurde das National-Softgetränk Neuseelands „Lemon & Paeroa“ oder kurz „L&P“ geschaffen. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde in der Nähe eine sehr reine Wasserquelle entdeckt, aus der schon bald das Wasser in Flaschen abgefüllt wurde. Dazu wurde etwas „Lemon“ hinzugefügt und schon hatte man L&P.
Nach unserem kurzen Zwischenstopp bei der „großen braunen Flasche“ wollten wir eigentlich wieder in Richtung Küste fahren. Auf dem Weg dorthin sollte eine Wanderung über alte Schienen, eine alte Goldmine und zwei Wasserfälle liegen. An der Küste sollte uns dann beim Waihi Beach ein Surfkurs erwarten. Leider war die komplette Straße in beide Richtungen gesperrt, sodass wir uns dann nochmal auf eine 1,5-stündige Autofahrt zum Beginn der Coromandel Peninsula begeben haben. In dem beschaulichen Ort Tairua endete unser langer, ereignisreicher Tag mit einem leckeren Abendbrot.
Am nächsten Morgen stand erstmal, nachdem wir noch kurz das WLAN der örtlichen Bibliothek genutzt hatten, ein fünfminütiger Aufstieg zum Pumpkin Hill Lookout an. Eine atemberaubende Aussicht, vergleichbar mit der von Mount Maunganui, bot sich uns bei perfektem Wetter! Wir genossen noch ein paar Minuten die Aussicht und machten uns dann auf den Weg zu unserem Tagesziel: Cathedral Cove.
Bei Cathedral Cove, einem der meistbesuchtesten Touristenziele Neuseelands, angekommen, mussten wir erstmal einen geeigneten Parkplatz finden. Der kostenlose Parkplatz trennte uns noch durch einen 40-minütigen Fußweg vom Startpunkt der ebenfalls 40-minütigen Strecke zur Bucht. Leider erlaubte uns unser Zeitplan keine so lange Wanderung. Somit fuhren wir zum 15$-Parkplatz und starteten bei perfektem Wetter unseren Fußmarsch. Luca hatte sich vorher noch kurze Sachen und Flip-Flops angezogen, leider hatten wir dann aber vergessen, uns etwas zu trinken mitzunehmen. Der steile Weg führte uns zunächst zur Gemstone Bay. Gemstone steht für Edelsteine, was auf diese paradiesische Bucht sehr gut zutrifft. Sehr friedlich kann man auf den vielen Steinen sitzen und dem Wellenrauschen zuhören. Als wir ankamen, waren leider noch ein paar andere Leute da, die sich sehr lautstark unterhielten. Zu unserem Glück sind die aber nach ein paar Minuten gegangen, sodass wir in Ruhe in der Bucht entspannen konnten. Außerdem konnten wir den etwas kleineren Meeresbewohnern, kleinen Krabbeltieren, im Wasser zuschauen und ein paar schöne Fotos schießen.
Nach der Gemstone Bay ging es erstmal zum Hauptziel: Cathedral Cove. Nachdem wir die vielen Treppenstufen gemeistert hatten, fanden wir uns vor einem riesigen, natürlich geschaffenen Tunnel wieder, der seiner Berühmtheit mehr als gerecht wurde. Die größte Schwierigkeit war es hier, ein Foto „ohne Leute im Hintergrund“ zu schießen. Nachdem wir das letztendlich geschafft hatten, konnten wir uns noch einige Zeit an diesem wunderschönen Strand entspannen und das gute Wetter genießen. Luca ist noch mit dem Füßen ins kristallklare Wasser gegangen, wurde dann aber doch von den Wellen etwas nass gemacht…
Unser anstrengender Rückweg wurde dann nach ungefähr 20 Minuten von der Stingray Bay unterbrochen. Bei der Stingray Bay hofften wir darauf, dort Stechrochen im Wasser sehen zu können – leider ohne Erfolg. Dennoch konnten wir einige schöne Fotos schießen.
Nachdem wir wieder beim Carpark angekommen waren, wollten wir uns noch beim Hot Water Beach entspannen. Auf dem Weg dorthin war der Plan, Fish&Chips zu kaufen und damit dann in den heißen Quellen des Hot Water Beaches zu entspannen. Dieser Plan ging leider gar nicht auf. Dort, wo wir vor hatten, Fish&Chips zu kaufen, gab es leider keine. Außerdem hatten wir die „richtige“ Zeit für den Hot Water Beach verpasst und die Flut vertrieb bereits alle anderen Besucher schon wieder. Somit kauften wir uns bei Cathedral Cove unsere große Portion Fish&Chips und ließen damit beim kostenlosen Campingplatz am Cooks Beach unseren Abend ausklingen.
Hot Water Beach - neuer Tag, neues Glück
Am nächsten Tag versuchten wir nochmals unser Glück am Hot Water Beach. Im Internet hatten wir uns vorher informiert, wann die beste Zeit ist, um den berühmten Strand zu besuchen. Zu vollkommenen Entspannung hatten wir uns für diesen Tag einen handyfreien Tag verordnet, was uns beiden sehr gut tat! Jeder sollte es mal ausprobieren, einen ganzen Tag sein Smartphone weg zu legen und seine Zeit sinnvoller zu nutzen. Wer das gerne mal ausprobieren möchte, kann uns ja in den Kommentaren von seiner Erfahrung berichten!
Beim Hot Water Beach angelangt, zogen wir uns entgegen der ersten Überlegung „erst gucken wie es ist, dann umziehen“ direkt Badeklamotten um, liehen uns im Surfshop einen Spaten (für 10$) und machten uns damit auf den Weg zu den heißen unterirdischen Quellen. Zu unserem Glück, haben uns zwei Leute, die den Strand gerade verließen, darauf hingewiesen, dass wir einfach ihren „Spa Pool“ nutzen könnten. Somit mussten wir nicht von Null anfangen sondern konnten uns direkt in deren heißes Becken legen. Bei 14°C Außentemperatur war unsere erste Reaktion, nachdem wir die Wassertemperatur erfühlt hatten: „Das ist doch viel zu heiß, da drin halten wir es niemals aus!“ Nachdem wir uns dann allerdings an die Wassertemperatur gewöhnt und einige Zeit im heißen Wasser entspannt hatten, mussten wir sogar nach neuem, frischen Wasser buddeln, um unseren Pool wieder aufzuheizen. Luca wurde es zwischendurch sogar zu heiß, sodass er sich im kalten Meereswasser abkühlen musste.
Als unser Wasser später wieder abgekühlt war und immer mehr Leute gingen, zogen wir um und hatten nun beide richtig heiße, eigene Pools. Nachdem Anja noch ein bisschen mit Krzysiek, der Nachtschicht hatte, telefoniert hatte, haben wir uns dann auch auf den eiskalten Rückweg gemacht. Leider hatte sich Luca nicht die genaue Uhrzeit gemerkt, bis wann der Spaten, für den er als Pfand seinen Reisepass hinterlegen musste, zurückgegeben werden sollte. So kam es, wie es kommen musste: er stand vor der geschlossenen Ladentür und fand glücklicherweise eine Notiz vor, auf der stand, dass er seinen Reisepass gegenüber abholen könne. Abschließend ging es dann noch unter die kalte Stranddusche, die zum Glück nicht so kalt war, wie erwartet. Der Weg durch den kalten Wind war dann wohl deutlich schlimmer…
Am Auto mussten wir uns noch gegenseitig entsanden und sind dann wieder zum Cooks Beach zum Schlafen gefahren.
Für uns beide war der Hot Water Beach definitiv eines unserer Neuseeland-Highlights! Obwohl Anja im Vorhinein eher weniger Lust hatte, weil sie die Wassertemperatur der heißen Pools unterschätzte, konnten wir den Tag in vollen Zügen genießen.
In den nächsten Tagen werden wir nun relativ schnell die Coromandel Peninsula wieder verlassen. Danach wird uns unser Weg dann durch Neuseelands größte Stadt, Auckland, führen und von dort aus starten wir ins Northland und zum nördlichsten Punkt Neuseelands. Wir freuen uns darauf, euch im nächsten Beitrag davon zu berichten!
Bis bald,