Neuseeland-Finale – Northland & Bay of Islands

Neuseeland-Finale – Northland & Bay of Islands

Lesedauer: 6 Minuten

-Reiseblog-

Nachdem wir nun die Highlights der Coromandel Peninsula, Cathedral Cove und Hot Water Beach, gesehen hatten, ging es für uns zunächst noch zu ein paar Lookouts, anschließend in die kleine Goldgräberstadt Thames und dann durch Auckland ins Northland.

In Thames haben wir den ersten größeren Stopp an unserem langen Fahrtag vorgenommen. Hier ging es in die Thames School of Mines, wo wir sehr viel über das Gewinnen von Gold, die Geschichte der Stadt und über Minerale und Kristalle lernen konnten. Einige der Kristalle waren aus Deutschland und sogar eine Broschüre in deutscher Sprache wurde uns ausgehändigt. 

Im Anschluss an unsere Goldgräber-Lehrstunde haben wir uns noch bei KFC gestärkt und sind dann die lange Fahrt durch das Ballungszentrum Aucklands in den kleinen Ort Port Albert angetreten, wo wir uns nur noch schlafen gelegt haben. 😴

Am nächsten Morgen stand als allererstes ein kleiner Strandspaziergang auf dem Plan. Dazu sind wir durch den kleinen Ort Dargaville in den noch kleineren Ort Baylys Beach gefahren. Kurz bevor wir ankamen, lasen wir, dass sich dieser Strand sogar noch sehr viel besser als der berühmte 90-Miles Beach für eine Strandfahrt mit dem Auto eignete. Also versuchten wir unser Glück, fuhren letztendlich aber ein Stückchen zu weit und blieben beim Wendemanöver im Sand stecken. Ungefähr 10 Meter vom Wasser entfernt, unwissend, ob wir gerade Ebbe oder Flut haben, schossen uns die Schweißperlen auf die Stirn. Wie kommen wir hier bloß wieder weg?! Fahrertausch: Anja fährt, Luca schiebt. Leider waren wir mittlerweile schon bis zur hinteren Stoßstange im Sand versunken. Die Angst stieg. Was machen wir jetzt? Polizei/ AA anrufen? Wir sind irgendwo im nirgendwo, bis die uns hier finden, sind wir längst untergegangen. „Da hinten kommen zwei Leute!“ Im Höchsttempo lief Luca hin und fragte nach Hilfe. Durch ein anschließendes „um unser Leben buddeln“ und kräftiges Schieben zu dritt gelang es uns dann, das Auto frei zu kriegen. Ohne auch nur einen Moment zu zögern, raste Anja im ersten Gang am Strand entlang zurück zur Straße. Luca durfte zur Strafe hinterherlaufen… Anschließend brauchten wir erstmal eine kurze Pause, um uns von dem Schock zu erholen. Das war definitiv die schlimmste Erfahrung in Neuseeland! Aber: Ende gut, alles gut. Wir haben es überlebt, sonst hättet ihr jetzt ja nichts zu lesen… 😄

Zur anschließenden Entspannung ging es als nächstes in einen Kauri-Wald. Die Kauri Bäume sind die größten Bäume Neuseelands. Im leichten Nieselregen verschafften wir uns hier eine kleine Auszeit von der aufregenden, etwas längeren Fahrt.

Um weiter in den Norden zum berühmten Cape Reinga zu kommen, mussten wir wieder ein ganzes Stück fahren. An dieser Stelle wurden wir nochmal daran erinnert, dass man nicht die erstbeste Route bei Google Maps wählen sollte. Statt ein paar Kilometer zurück und dann auf dem gut ausgebauten State Highway zu fahren, sind wir 1,5 Stunden über die Schotterstraße durch das absolute Niemandsland gedüst. 

Nachdem wir dann abends nur noch bei unserem kostenlosen Campingplatz angelangt waren, ging es morgens nun in den nördlichsten Zipfel des Northlands. Dort erwartete uns der 90-Miles Beach – den wir aufgrund unserer vorherigen Erfahrung nun auslassen wollten -, die Giant Sand Dunes Te Paki und das Cape Reinga Lighthouse.

Kurz vor den Sanddünen leihten wir uns ein Bodyboard aus, mit dem Luca anschließend auf den Dünen sandboarden wollte. Auf dem Weg zu den Dünen fuhren wie wie gewohnt durch grünes Hügelland mit mehr Schafen als Einwohnern. Bei den Dünen angelangt, änderte sich die Umgebung schlagartig. Riesige Sandmassen ließen uns erfahrene Neuseeland-Reisende nochmal wirklich staunen. Am linken Rand der Dünen sahen wir den „Eingang“ zum 90-Miles Beach:

Auch, wenn der Weg durch den Sand zu einer kleinen Workout-Session wurde, genossen wir das Gefühl, in der Wüste gelandet zu sein. Für Luca war das Sandboarden eines der Neuseeland-Highlights, auch wenn es gesundheitlich durchaus riskant ist (,weshalb Anja es lieber ausließ).

Nachdem wir anschließend noch ein bisschen durch den Sand spaziert sind, führte unser Weg weiter zum nördlichsten Ort Neuseelands: zum Cape Reinga Lighthouse. Dieser sehr berühmte Leuchtturm, der auf vielen typischen Neuseeland-Bildern zu finden ist, befindet sich leider nur fast am nördlichsten Stück Land Neuseelands. Es gibt noch eine kleine Landzunge, die etwas nödlicher liegt, allerdings aber in Privatbesitz und deshalb nicht für die Öffentlichkeit zugänglich ist.

Besonders schön fanden wir neben dem Leuchtturm an sich noch das Schild, das davor steht und einem die Entfernungen zu einigen Großstädten und dem Äquator/ Südpol verrät. Außerdem sehr interessant ist, dass sich an dieser Stelle die zwei Meere, die Tasman See und der Pazifische Ozean, treffen. Wir dachten, dass es keine sichtbare Grenze gibt… Falsch gedacht: Man kann eine Linie erkennen, an der sich die Wellen immer wieder an der gleichen Stelle treffen. Der Versuch, das Ganze per Video festzuhalten sieht eher nach einem Foto aus…

Vom Cape Reinga Lighthouse ging es dann wieder zurück in Richtung Süden. An einem Strand haben wir noch kurz Halt gemacht, wo wir allerdings durch einen kleinen Fluss hätten gehen müssen, um den wirklichen Strand zu betreten. Dennoch konnten wir ein paar Minuten im weißen Pudersand pausieren, ehe es dann weiter zu unserem Schlafplatz ging.

Zum Schlafen sind wir auf einen kostenlosen Campingplatz auf der Karikari Peninsula, östlich der Cape Reinga Landzunge, gefahren. Der Weg dorthin war gepflastert mit Schlaglöchern. Eines davon war so groß, dass sich ein kleiner See über die ganze Straße ergab. Aufgrund unserer Strandfahr-Erfahrung des Vortages hatten wir einen kurzen Herzstillstand bei der Durchfahrt – es ist aber zum Glück alles gut gegangen. Belohnt wurden wir mit einer richtig schönen großen Wiese direkt am Strand, wo wir uns einen wunderschönen Platz suchen und die Heckklappe direkt zum Meer öffnen konnten. 

Am nächsten Morgen entschieden wir, aufgrund der Schönheit dieses Ortes eine weitere Nacht hier zu verbringen, das gute Wetter zu genießen und unser Auto außerdem aufzuräumen, Fotos zu machen und es bei facebook zum Verkauf anzubieten.😥

Tagsüber konnten wir viele Autos beobachten, die am Strand entlang fuhren – allerdings hatten diese Allradantrieb und waren deshalb deutlich besser für die Strandfahrten geeignet. Außerdem hatten wir in diesen Tagen das Glück, extrem viele (teilweise doppelte) Regenbögen zu sehen. Luca hatte nochmal die Gelegenheit, baden zu gehen und wir haben leider einen toten Rochen am Strand gefunden.

Abends wurde dieser perfekte Tag dann noch komplettiert, als wir aus unserem Auto sahen und einen perfekten Sternenhimmeln betrachten konnten. Schnell haben wir das Stativ aufgebaut, die Kamera richtig eingestellt und dann ganz viele Fotos geschossen.

Als wir dann nun doch diesen wunderschönen Ort wieder verließen, ging es als nächstes zu Lucas „Familienstein“. Auf dem Weg dorthin hielten wir bei einem See, aus dem Coca Cola abgepumpt wird. Erstaunlich, dass der See für den Bedarf der ganzen Welt ausreicht! In strahlendem Sonnenschein fuhren wir einige Meter hinauf in Richtung des St. Pauls Rocks. Dort erwartete uns eine etwa 20-minütige Wanderung zum Gipfel, der eine wunderschöne Aussicht versprach. Nach etwa fünf Minuten fing es leider an zu regnen. Der Weg war ohnehin schon sehr rutschig, matschig und steil. Nach dem Regen war es dann fast unmöglich, den Weg weiter zu bestreiten. Anja kehrte deshalb um, Luca hangelte sich von einem Baum zum nächsten, musste letztenendes aber trotzdem umdrehen, weil der Weg zu rutschig und steil wurde. Die Aussicht konnte sich dennoch sehen lassen!

Vom St. Pauls Rock ging es weiter nach Kerikeri, wo wir uns die Rainbow Falls und den Ston Store ansahen. Der Stone Store ist eines der ältesten Häuser Neuselands und dient heutzutage als kleines Einkaufszentrum. Leider konnten wir nicht hinein gehen, da das Haus für drei Tage geschlossen war. Ein paar schöne Fotos konnten wir dennoch schießen. Im Anschluss haben wir uns bei dem guten Wetter noch ein Eis genehmigt!

Im Anschluss an unseren Kerikeri-Zwischenstopp ging unsere Fahrt weiter nach Whangarei. Dort haben wir uns die Whangarei Falls angesehen und wollten anschließend die Nacht in der verhältnismäßig großen Stadt verbringen. 

Da wir leider keinen geeigneten Platz finden konnten, wir von Kriminellen gehört hatten, die in der Gegend unterwegs seien und wir auf unserem Weg in den Süden nur noch einen „mittelmäßigen“ Wasserfall sehen würden, entschieden wir uns, weiter zu fahren und wieder in Port Albert zu schlafen. 

Der nächste Tag, der unser letzter im Auto sein sollte, sah den Besuch eines Wasserfalls und die letzte Nacht an einem Strand mit schwarzem Sand im Südwesten des Northlands vor. So fuhren wir erstmal ein Stückchen nach Auckland rein, um uns wieder mit Lebensmitteln einzudecken. Anschließend fuhren wir nach Karekare zu den Karekare Falls. Auch Wenn der Wasserfall im Vergleich zu anderen etwas enttäuschend war, genossen wir unseren letzten Wasserfall in Neuseeland trotzdem noch und schossen ein paar Fotos.

Wir wollten die letzte Nacht dann auf einem kleinen Campingplatz „in der Nähe“ verbringen. Leider führte dorthin keine Straße und wir mussten einen einstündigen Umweg fahren. Aufgrund der Tatsache, dass es in der Region Aucklands leider keine kostenlosen Campingplätze gibt, war es dennoch unsere günstigste Alternative. So sind wir zum Whatipu Beach gefahren und konnten dort am Strand mit schwarzem Sand einen letzten wunderschönen Sonnenuntergang über dem Meer bewundern. Der Weg zum Strand, der ungefähr 15 Minuten dauerte, endete damit, dass wir durch zwei kleine Flüsse marschieren mussten, um das Meer zu erreichen. Damit wir nicht beide unsere Füße nass machen mussten, lösten wir das Problem einfach Huckepack…

Am nächsten Morgen hatten wir dann sogar das Glück, dass wir nicht für den Campingplatz zahlen mussten, da wir kein Bargeld dabei hatten und der Besitzer so freundlich war, uns den Preis zu erlassen.

Am nächsten Morgen führte uns dann unser Weg nach Auckland. Hier hatten wir über Airbnb eine Unterkunft gebucht – so wie wir es anfangs auch in Christchurch gehandhabt hatten. Über unsere Zeit in Auckland werden wir euch dann im nächsten Beitrag berichten! Es ist an der Zeit, unser geliebtes Auto zu verkaufen…

Bis zum nächsten Mal!

Eure Working-Holidayer🌏

Anni & Luca

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