Raus aus Wellington and back on the road!

Raus aus Wellington and back on the road!

Lesedauer: 6 Minuten

Nach unserem Sonntags-Geburtstags-Frühstück, ein paar Folgen von unserer Serie (das Wetter war immernoch nicht berauschend) und mehreren Karten-Matches ging es dann bei etwas besserem Wetter doch noch in die Stadt. Als erstes spazierten wir durch die bekannte Cuba Street und Luca konnte sich eine neue Jeans kaufen. Was uns an der Innenstadt ganz besonders aufgefallen ist: eine richtige, große Fußgängerzone wie zu Hause gibt es nicht. Die Cuba Street ist die einzige „Fußgängerzone“, die allerdings sogar von Peines Innenstadt in den Schatten gestellt wird. Sehr überraschend, wenn man bedenkt, dass es sich hierbei um die Hauptstadt Neuseelands handelt…

Dann ging es durch den leichten Regen auch schon zu unserem geplanten Abendessen, das Luca von Krzysiek geschenkt bekommen hatte. Da es für uns hier einige Speisen gibt, die wir von zu Hause vermissen (Currywurst vor allem) bot sich das Restaurant „München“ im Hafen von Wellington sehr gut an. Wir erwischten einen sehr ruhigen Abend, wobei wir aber auch noch sehr früh dran waren. Als Vorspeise gab es für uns beide dann zu unserer Coca Cola/ Weizenbier eine Portion Currywurst, die leider nicht ganz unseren Erwartungen entsprach. Viel mehr bekamen wir Kartoffel-Wedges mit klein geschnittenen Mini-Bratwürsten in einer Käse-Curry-Soße. Geschmeckt hat es trotzdem.

Der Hauptgang war dann für uns beide jeweils ein halbes Grillhähnchen mit (komischem) buntem Gemüse, Kartoffelbrei, Kartoffelsalat, Sauerkraut und „Knödeln“.

Kugelrund gefressen traten wir nach diesem leckeren (, allerdings nicht ganz den Erwartungen entsprechenden) Abendessen unseren Rückweg an. Abends im Auto konnte Luca noch mit Tabea telefonieren und dann gingen wir auch schon wieder schlafen.😴

Der erste Stopp am Montag war der Mount Victoria Lookout, von wo aus wir Wellington und die ganze Umgebung sehr schön sehen konnten. Zu unserem Glück spielte endlich das Wetter mal wieder mit und wir hatten strahlend blauen Himmel.

Jetzt hieß es aber wirklich: Raus aus Wellington! Um das Shopping-Bedürfnis doch noch etwas zu stillen, sind wir in die nahegelegene Shopping-Stadt Lower Hut gefahren und haben uns im Queensgate Shoppingcenter erstmal ein paar Stunden bummeln gegönnt. Unser ursprünglicher Plan war es, von Wellington aus zum südlichsten Punkt der Nordinsel, dem Cape Palliser, zu fahren. Da es dort abgesehen von einem kleinen Leuchtturm und ein paar Seerobben nicht viel zu sehen gibt, haben wir uns dann gegen den großen Umweg entschieden und sind auf einen kostenlosen Campingplatz an der Westküste, etwas nördlich von Wellington, gefahren. Auf dieser Sportanlage, bei der die Spielfelder im Sommer als Cricket- und Softballfeldern und im Winter als Rugby- und Fußballfelder genutzt werden, hatten wir abgesehen von sehr starkem Wind ganz gutes Wetter. Den Dienstag „mussten“ wir dann ein wenig vergammeln, weil Luca für eine kleine Überraschung die Zeit totschlagen musste. Abends ging es dann, nachdem genug Zeit herausgezögert wurde, zum einkaufen und dann sind wir zufälligerweise in die „falsche Richtung“ abgebogen. Erst als wir ankamen, wurde Anja klar, dass sie überrascht wurde: wir standen auf dem Parkplatz vor einem polnischen Restaurant. Nachdem sie sich sehr lange mal wieder Speisen wie Barszcz gewünscht hatte, konnte sie das Essen dann sehr genießen. Wir müssen beide zugeben: das polnische Restaurant war deutlich besser als das deutsche an Lucas Geburtstag.

Nachdem wir unsere Barszcz-Vorsuppe fertig hatten, gab es für Luca Bigos mit Brot und für Anja Golabki. Wie üblich tauschten wir dann ab der Hälfte, sodass wir beide beide Speisen probieren konnten. Zum Nachtisch gab es dann noch eine Chocolate Bomb, die ihren Namen definitiv verdient hatte. Alles in allem ein sehr leckeres Essen.

Am Mittwoch Morgen konnten wir dann endlich weiter fahren. Zunächst führte uns unsere Reise nach Paraparaumu, wo wir die heiße Dusche genossen, Anjas Haare deutlich an Länge verloren haben und dann in der Bibliothek das WLAN nutzten. Abends wurde dann leider auch wieder das Wetter schlechter, sodass wir dann nicht mehr viel ansehen konnten und dieser Tag dann etwas früher endete.😴

Donnerstag war für uns angesichts des verregneten Wetters ein großer Fahrtag angesagt. Von Paraparaumu bis Mount Taranaki fuhren wir ganze 273km in fast vier Stunden. Dabei hielten wir in Levin zum Tanken, in Foxton bei einer alten holländischen Windmühle, in Bulls bei humorvollen Straßenschildern und in Whanganui, um unsere Wasservorräte aufzufrischen. Bei dem beeindruckenden Vulkan an der Westküste angelangt, empfing uns ein sehr heftiges Gewitter, das die ganze Nacht andauerte. Als es morgens ein kleines bisschen aufklarte, konnten wir zum ersten Mal den Berg bestaunen. Einziges Problem dabei: der schneebedeckte Gipfel wurde von Wolken versperrt.😒

Zum Mittag hin sind wir zu einem nahegelegenen See gefahren, wo wir allerdings immer noch kein Glück mit einer perfekten Sicht auf den Berg hatten. Dennoch war der See, der von sämtlichen verschiedenen Bäumen, inklusive sehr vieler Palmen, gesäumt wird, sehr schön. Da wir von Mount Taranaki nicht viel sehen konnten, wollten wir uns schnell auf den Weg Richtung Taupo und zum Tongariro National Park begeben, da hier für die nächsten Tage etwas besseres Wetter angekündigt wurde.

Auf dem Weg ins Landesinnere erwartete uns eine der schönsten Strecken, die man mit dem Auto fahren kann. Zunächst ging es noch in den Ort Stratford, wo wir um 13 Uhr ein Glockenspiel bestaunen konnten.

Anschließend war von Zivilisation aber erstmal für eine sehr lange Zeit keine Rede mehr. Zweieinhalb Stunden sollte unsere Fahrt über den Forgotten World Highway dauern. Der Name ist hier auf jeden Fall Programm. Die Schönheit der Natur auf dieser Strecke ist mit Worten kaum zu beschreiben. Ein grüner Hügel reiht sich an den nächsten. Die Häuser auf dem Weg kann man an einer Hand abzählen, dafür gibt es üblicherweise sehr viele Schafe und Kühe. Nachdem man den hügeligen Teil verlassen hat, fährt man auf einer einspurigen Schotterstraße (obwohl es ein „Highway“ ist) durch den reinsten Dschungel. Am Ende des State Highway 43 landet man dann in Taumarunui. Wir haben statt 2,5 Stunden ganze dreieinhalb Stunden gebraucht, die Fahrt aber (zumindest derjenige, der jeweils gefahren ist) sehr genossen. Der Beifahrer musste immer aufpassen, dass ihm nicht schlecht wird bei den vielen Kurven, die die Strecke aufwies.

Tongariro Alpine Crossing

Abends wollten wir dann auf einem kostenlosen Campingplatz etwas nördlich vom Tongariro National Park schlafen. Dort führte uns ein circa fünfminütiger Waldweg zu einer kleinen Holzhütten-Toilette. Da wir dort ganz alleine waren und dann sogar noch mehrere Jäger mit ihren Gewehren auf Quads vorbeifuhren, entschieden wir uns lieber bezahlt irgendwo anders zu schlafen. So fuhren wir zur National Park Alpine Lodge, wo wir sehr herzlich empfangen wurden und für 15$ p.P. einen sehr angenehmen Aufenthalt genießen konnten. Am nächsten Morgen ging es dann für uns beide früh aus den Federn, weil Luca – Anja war durch eine Erkältung leider nicht in der Lage – einen aufregenden Tag vor sich hatte. Auf dem Plan stand: das Tongariro Alpine Crossing. Diese knapp 20km lange Wanderung zu den Kraterseen eines aktiven Vulkans sollte zwischen sechs und acht Stunden dauern. Eine besondere Herausforderung dabei: das Wetter. Temperaturen bis zu -7°C Windkälte waren angekündigt. So quetschte sich Luca in zwei paar Socken, eine Thermo-Hose, zwei Jogginghosen, ein Thermo-Unterhemd, ein T-Shirt, zwei Pullover, eine Fließjacke, eine Regenjacke, Handschuhe und Mütze und dann ging es um 09:25 Uhr los zur großen Wanderung. Diese Wanderung ist als eine der meistbesuchtesten und schönsten Ein-Tages-Wanderungen der Welt bekannt und trägt diesen Titel definitiv zurecht.

Nach einem zunächst recht angenehmen, geraden Spazierweg auf einem Holzsteg mit mehreren Treppen ging es dann ab dem Schild „das war der einfache Teil, ab hier wird es richtig schwierig“ deutlich anstrengender voran. Schade war, dass das Wetter an den Kraterseen gar nicht mitspielte und Luca statt der beeindruckenden bunten Farben dieser Schwefel-Seen fast nur Nebel vor den Augen hatte. Eine besondere Belohnung für die Anstrengung, war die Aussicht auf Lake Taupo und die Region nachdem er die Gipfelregion verlassen hatte. Insgesamt waren es dann 6:38 Stunden, die Luca unterwegs war. Es war sehr schön, aber auch echt anstrengend. Definitiv aber eine richtig coole Erfahrung, die sich sehr gelohnt hat!

Packliste: Tongariro Alpine Crossing

Abends haben wir dann auf unserem Campingplatz noch mit zwei Anderen, die am nächsten Tag das Crossing machen wollten, ein paar Runden Uno gespielt und sind dann wieder schlafen gegangen. Die Nächte sind im Moment sehr kalt (5°C bis zu -3°C), weshalb wir im Auto sehr frieren.🥶

Sonntag sind wir dann vom Tongariro National Park zum Lake Taupo gefahren. Dort hatten wir an einem Lookout das Glück, Fallschirmspringer vom Himmel fallen zu sehen. Eine der Springenden war sehr wahrscheinlich Julia Schwalenberg aus Münstedt, die hier ihren Fallschirmspringer-Schein gemacht hat und mit der wir uns abends dann auch noch zum Abendessen getroffen haben und ein paar Stunden quatschen konnten. (Julia, natürlich wissen wir, dass du als aufmerksame Leserin das hier auch gerade liest und haben extra darauf geachtet, dass uns keine Rechtschreibfehler unterlaufen.😄)

Die nächsten Tage werden wir uns Taupo etwas näher ansehen und dann weiter zur Ostküste fahren. Angekündigt ist sehr gutes Wetter bei strahlendem Sonnenschein und um die 17°C. Auch wenn die Nächte immer noch sehr kalt sind, genießen wir es, nicht im Auto gefangen zu sein und so viel Sonne wie möglich zu tanken.

Wir wünschen allen eine schöne Woche und bis zum nächsten Mal!

Eure Working-Holidayer🌏

Anni & Luca

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