It’s Cherry Season! – Zeit zum Arbeiten

It’s Cherry Season! – Zeit zum Arbeiten

Lesedauer: 3 Minuten

Was war die häufigste Frage die uns aus Deutschland gestellt wurde? Genau: Wann fangt ihr endlich an zu arbeiten?

Am 04.01. war es dann so weit und wir fingen damit an, unsere Reisekasse wieder zu füllen. Um 5:30 aufstehen, um 6:45 Uhr mussten wir pünktlich beim Hinton Orchard sein. Man bekam einen Tragegurt um die Schultern gespannt und musste dann die Kirschen, ohne das Ästchen daran („don’t pick the stalk!“) und unter Beobachtung unseres Supervisors Paul, in den Eimer werfen. Ganze 24 Buckets sollte man pro 8-Stunden-Arbeitstag füllen. Da wir ganze neun Stunden zu arbeiten hatten, lag das Ziel dementsprechend bei 27 Eimern.

Luca
Tag 1: 16/27 59.2%
Tag 2: 17/27 62.9%
Anja
Tag 1: 19/27 70.3%
Tag 2: 18/27 66.6%

Immerhin musste man immer zu zweit an einer Reihe von Bäumen arbeiten, sodass wir wenigstens als Team arbeiten konnten, wenn Anja beispielsweise trotz Leiter nicht an die obersten Kirschen im Baum drangekommen ist.

Die ganze Zeit war man beim Pflücken der Kirschen sehr unter Druck, weil man nicht einfach jede Kirsche pflücken durfte, sondern auch immer auf die Qualität der Kirschen zu achten hatte. Dazu kam noch ein schmerzender Rücken aufgrund der schweren Buckets vor dem Bauch. So kam es, dass wir alle (bis auf Rah) nach zwei Tagen der Arbeit am Abend entschieden, dass wir aufgrund der hohen Regenwahrscheinlichkeit und der damit geringeren Arbeitswahrscheinlichkeit (bei Regen werden keine Kirschen gepflückt) den nächsten Tag einfach ausschlafen werden. Am darauffolgenden Tag dachten wir uns dann: „Es gibt hier in der Gegend so viele Jobs, die sehr wahrscheinlich besser sind, weil man nicht so sehr unter Druck steht. Zum Beispiel im Packhouse.“ Also sind wir wieder liegen geblieben und haben uns dann direkt nach einem neuen Job umgeschaut. Sehr schnell sind wir auch fündig geworden und standen dann zu dritt (Trizzl, Anja, Luca; Rah hat weiterhin Kirschen geplückt und Lea war krank) am 09. Januar in Cromwell bei NZ Cherry Corp. Im Office und füllten die notwendigen Vertragsunterlagen aus. Die Tage zuvor hatten wir noch auf unserem geliebten Campingplatz im Pool genossen.

Nächstes Arbeitskapitel: Cherry Packhouse. Los ging es an unserem ersten Arbeitstag um 08:30 Uhr. Wir mussten ein Haarnetz, eine Plastikschürze,“arm plastic“ und Handschuhe tragen. Am ersten Tag hatte Luca sogar erst nur kurze Sachen an und hat sich dann noch schnell einen Pullover aus dem Auto geholt. Das war auch eine sehr gute Entscheidung, da man direkt neben einem 1°C kalten Wasserbecken arbeiten musste. Für Luca war die Phase bis zu ersten Pause sehr angenehm, weil er die sortierten und gewogenen Kirschpakete einfach nur zukleben und auf das nächste Fließband stellen musste. Anja hingegen hat direkt die härtesten Part der Arbeit erwischt und hatte dabei nicht mal die Stoffhandschuhe an, die üblicherweise unter den Plastikhandschuhen getragen wurden. Sie musste 3 Stunden lang direkt neben dem 1°C-Becken „Export-Kirschen“ alleine sortieren. Schnell wurde die Struktur dieser Arbeit deutlich: Es gibt drei Stationen.

Hier musste man, direkt neben dem eiskalten Becken stehend, die Kirschen auf ihre Qualität überprüfen. 

An der Waage wurde eine letzte Qualitätskontrolle durchgeführt und gleichzeitig das Gewicht des Kartons überwacht. Es gibt 1, 2 und 5 Kg Pakete.

Beim Packing muss man die fertigen Kartons nur noch zukleben und auf das nächste Fließband stellen.

Den Dienstagvormittag mussten wir dann nach dem Hammertag von 15 Stunden am Montag zum einkaufen, duschen und „mal mehr als 6 Stunden schlafen“ nutzen. Zum Duschen waren wir im Schwimmbad, wo wir natürlich die Gelegenheit zur Entspannung genutzt haben. Die folgende Nacht sollte dann zu einer weiteren „Picolonacht“ werden, weil Lea am Donnerstagmorgen von Invercargill zurück nach Auckland geflogen ist. Den Mittwoch haben wir nochmal alle zusammen komplett frei genommen und gemeinsam am Clutha River und bei Burger Bella in Alexandra genossen.

Am Freitag, 18. Januar, wurden dann bei unserer Arbeit neue Regeln aufgestellt:

Wir haben uns direkt für den Samstagvormittag eingetragen (um zu duschen) und sind dann aber auch sehr spontan gar nicht mehr hingegangen. Die Arbeitsbedingungen haben uns mit acht Stunden Leben pro Woche nicht mehr zugesagt. Außerdem haben wir in der einen Woche mit täglich bis zu 15 Arbeitsstunden erstmal ausreichend Geld verdienen können.

Zusammenfassend kann man zur Arbeit in der Cherry Season sagen, dass das Picking sehr stressig und auch anstrengend ist, allerdings den Vorteil mit sich bringt, dass man an der frischen Luft arbeitet. Beim Cherry Packing haben wir den Tag sehr müde um 06:00 Uhr morgens begonnen, bis 22:30 Uhr gearbeitet und waren anschließend erst gegen 23 Uhr an unserem Schlafplatz, wo wir dann noch essen für den nächsten Tag kochen, eventuell Geschirr spülen und dann direkt schlafen mussten. Wie viele zu Hause und auch die Leute, die wir aus NZ kennen, mitbekommen haben, hatten wir nicht einmal Zeit, um auf kurze Whatsapp-Nachrichten zu antworten.

Eure, jetzt wieder antwortenden und wieder arbeitslosen, Working-Holidayer🌏

Anni & Luca

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