Bewege dich abseits der ausgetretenen Pfade! – Unsere ersten Abenteuer

Bewege dich abseits der ausgetretenen Pfade! – Unsere ersten Abenteuer

Lesedauer: 3 Minuten

Von Christchurch aus folgten wir dem Ruf der Natur – an einen der schönsten Orte, die man sich überhaupt ausmalen kann: Godley Head. Der Name trifft den Nagel definitiv auf den Kopf – Godley, zu deutsch göttlich, und Head (=Kopf) oder auch von head of beer (=Schaumkrone) lässt einen schon erahnen, dass man diesen Ort mit einer göttlichen Krönung der Natur gleichsetzen könnte.

Nachdem wir der steilen Bergstraße (eventuell dem Stairway to Heaven?) hinauf zum Godley Head Track gefolgt waren, konnten wir unseren Augen kaum glauben. „This view is amazing!“ (Tanja Grzeta)

Wir hatten die Wahl zwischen zwei anderthalbstündigen Wanderungen: der Summit Route und der Coastel Route. Wir wählten die Coastel Route, die wohlgemerkt nicht direkt am Strand entlangführte, sondern einfach nur einen wunderschönen Blick aufs Meer bot. Entlang des Pfades waren einige Infotafeln zu finden: an dieser Küste hatte sich die neuseeländische Küstenwache vor dem Angriff der Deutschen versteckt. Zu besichtigen waren ebenfalls die nun leerstehenden Gebäude der Küstenwache und die Kanonenstationen.

Den schönsten Punkt stellte für uns beide der Ausblick von einem der Dächer dieser Gebäude dar: die pure Freiheit! Wir standen auf dem Dach und hatten nur noch den freien Ozean vor uns, ein unbeschreiblich schönes Gefühl.

Am Ende des Tages wussten wir dann aber auch definitiv, wie anstrengend diese Wanderungen sein können. Todmüde fielen wir an unserem spontan gewählten Schlafplatz in Lyttelton ins Bett. Was für ein aufregender und schöner Tag! Wenn unsere erste Wanderung schon so schön war, was sollte uns dann noch alles erwarten?

Die nächsten Tage verstrichen mit ein paar Besorgungen und leider relativ schlechtem Wetter. Eine schöne Begegnung hatte Luca, als er in Lyttelton vor der Toilette auf Anja wartete: eine sehr herzliche alte Dame unterhielt sich mit ihm (auf englisch), was auf den ersten Blick nicht sehr besonders wirkt, aber angesichts der Offenheit und Herzlichkeit eines der Highlights des Tages darstellte. Man sollte einfach immer offen auf Fremde zugehen, weil man dabei einfach nichts zu verlieren hat, sondern nur sehr viel Freude gewinnen kann.

Unsere Reise führte uns die nächsten Tage etwas weiter weg von Christchurch und hin in Richtung Akaroa, unser Hauptziel der Christchurch-Gegend. Der erste Spot auf dem Weg nach Akaroa war Diamond Harbour. Viele Wolken und Nieselregen verdeckten leider die schöne Aussicht. Wie immer machten wir aber das Beste aus der Situation: Chillen im Van war angesagt. Bücher lesen, Musik hören und einfach mal durchatmen. Der für den nächsten Tag angedachte „Cliff Edge Track“ wurde durch einen „kurzen Spaziergang im Wald“ dann doch schon absolviert: irgendwann merkten wir: „Wir sind ja gerade schon auf dem Cliff Edge Track…“ Die Aussicht war auch hier wieder richtig schön, auch wenn der Wolkenvorhang das meiste verdeckte. Da wir in Diamond Harbour nicht mehr viel sehen konnten, wollten wir weiter fahren nach Akaroa. Auf unserem Weg haben wir über unseren Besten Freund, die App Campermate, den Ort Magnet Bay als Boxenstopp ausgewählt. Hier zeigt sich, was in Neuseeland ganz offensichtlich überall gilt:

"Der Weg ist das Ziel."

Allein die Fahrt in die Bucht war schon Highlight genug. Wieder einmal eine steile Bergstraße: links der Abgrund, rechts der Berg. Immer nur zwei Gedanken im Kopf: a) „Bitte kein Gegegnverkehr, bitte kein Gegenverkehr…“ und b) „Wow, ist dieses Land schön!“ Auf der Fahrt dorthin mussten wir nur um die nächste Kurve fahren und hatten dann entweder strahlenden Sonnenschein und fette Wolken und Nieselregen zu erwarten. Und weil das noch nicht überraschend genug war, fielen wir hinter einer Kurve aus allen Wolken:

Wusstest du schon? Die Südinsel beherbergt:

0
Einwohner und
0
Schafe

Die ganze Straße war gesperrt von Schafen! Wir konnten das kaum glauben… Also abwarten bis die Herde vorbeigezogen ist und dann geht die Reise weiter. Am Ende unseres Weges an die Magnet Bay empfing uns ein abruptes Ende der Straße, die dort einer Schafweide wich. Nach ein paar Minuten kam zufällig der Besitzer dieser vielen Weiden und Felder zu seiner Scheune gefahren und erklärte uns sehr herzlich, dass wir einfach nur über die Weide gehen müssten und schon die Magnet Bay erreicht hätten. Dieser Ort war bisher für uns der paradiesischste in Neuseeland: links und rechts die Berge mit ihren Kuh- und Schafweiden, vor uns das Meer und auf dem Weg dorthin die Schafweide mit einer, an einem langen Seil am Baum befestigten, Schaukel, die direkt über einen kleinen, friedlichen Bach schwing und einen alles rundherum vergessen lies.

Als wir mit unseren Versuchen, ein Selfie mit einem Schaf zu machen, eher weniger erfolgreich waren, kamen wir am Strand an: eine Bucht aus dunkelblau-grauen Steinen mit einem wunderschönen Blick aufs Meer. Unsere Hoffnung: sehen wir hier vielleicht Seerobben? Unsere Entdeckung: Ja, man muss nur einfach hinter die nächste Ecke gehen und schon erwartet einen eine Überraschung.

Als wir unseren Spaziergang bei den Seerobben beendet hatten, fuhren wir zurück in die Zivilisation, schossen noch ein paar Bilder auf unserem Weg und kamen letztlich an unserem Schlafplatz, dem Little River Campground, an. Ein schöner kleiner Campingplatz am kleinen Fluss, sehr empfehlenswert.

Als nächstes führt unsere Reise weiter nach Akaroa. Zwischenstopp: Peninsula Walk. Für heute aber erstmal genug berichtet, sonst liest sich das ja kein Mensch durch…

Wir melden uns dann wieder aus Akaroa.

Übrigens einen schönen Nikolaustag zu Hause! Von einer wirklichen Weihnachtsstimmung kann man hier bei dem Wetter leider nicht sprechen… Gibt aber schlimmeres.

Bis dann,

eure Working-Holidayer🌏

Anni & Luca

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