Arbeit – on/off & das Wai-o-Tapu Wonderland

Arbeit – on/off & das Wai-o-Tapu Wonderland

Lesedauer: 5 Minuten

Nach der Arbeit von Mittwoch auf Donnerstag ging es dann erstmal zu unserem kostenlosen Campingplatz, um gemütlich auszuschlafen. Ein ganz besonderes „Klima“ herrschte hier vor allem, weil wir direkt vor einem Friedhof übernachten durften. ☠️

Am Donnerstag „Morgen“, gegen 15 Uhr, ging es dann nach dem Frühstück doch wieder Richtung Rotorua. Grund: wir haben per SMS die Mitteilung erhalten, dass es die nächsten zwei Tage wieder keine Arbeit für uns gibt. Da die Arbeit in drei „Grader“ (zusammenfassender Begriff für die einzelnen Maschinen, zu denen die 4 Bereiche Tray Prep, Grading, Packing und Stacking gehören) mit Tag- und Nachtschicht eingeteilt ist und es anscheinend im Moment nicht viele Kiwis gibt, ist unsere Arbeit im Moment sehr unzuverlässig.

In Rotorua haben wir bei KMART unter anderem zwei neue Lichterketten gekauft, damit wir in unserem Auto nachts mal wieder etwas sehen können. Das ist besonders wichtig, da wir im Moment immer bis ungefähr 5 Uhr wach bleiben müssen und fast den ganzen Tag schlafen, damit wir im Nachtschicht-Rhythmus bleiben. Abends standen wir nach langer Zeit wieder vor altbekannten Problemen. Wir mussten einen Schlafplatz finden. Auf den zwei kostenlosen Campingplätzen in Rotorua hatten wir leider kein Glück. Vom Council hatten wir erfahren, dass wir als self-contained Campervan bis zu 7 Tage kostenlos auf Parkplätzen in der Stadt übernachten dürften. Da wir aber immer gerne eine Toilette in der Nähe haben und bei den Parkplätzen bei den öffentlichen Toiletten „No Camping“-Schilder standen, entschieden wir uns gegen diese Alternative. Stattdesen fuhren wir ein paar Kilometer südlich von Rotorua auf einen DOC-Campingplatz, der normalerweise 8$ p.P. kostet. Allerdings müsse man zum Bezahlen zur Verwaltung in die Stadt fahren, worauf wir dann in der Dunkelheit keine Lust mehr hatten. Immerhin hatten wir Glück und wurden nicht kontrolliert…

Nach Rotorua zurückgekehrt waren wir, weil wir noch eine Attraktion der Gegend ansehen wollten, bevor wir die Region verlassen: Wai-o-Tapu. Hierbei handelt es sich um ein „Wonderland“ der Natur, zu dem es später mehr zu lesen gibt.
Da wir für unseren Besuch bei Wai-o-Tapu Tickets buchen und um 9:45 Uhr da sein mussten, hatten wir eine sehr kurze Nacht. Unser Schlafrhythmus stellte sich quer und erlaubte uns erst um 4:30 Uhr, einzuschlafen. Sehr schön war nach dieser kurzen Nacht wenigstens, zu sehen, an was für einem schönen Ort wir geschlafen hatten.

Bei Wai-o-Tapu war unsere erste Anlaufstelle der Lady Knox Geyser. Hier suchten wir uns bei eiskalten Temperaturen die bestmöglichen Plätze auf der kleinen Tribüne, um anschließend den Ausbruch des Geysirs zu bestaunen. Es gab eine kurze Einleitung, in der die Geschichte des Gebiets rund um Wai-o-Tapu erzählt und die Entdeckung des Geysirs näher beleuchtet wurde.

Im Jahre 1906 wuschen Arbeiter eines Straflagers ihre Kleidung in den Gewässern, wo heute der Lady Knox Geyser zu finden ist. Entdeckt wurde der Geysir, als er auf das Waschmittel der Arbeiter reagierte und eine große Fontäne in die Höhe schleuderte. Daraufhin wurde der Geysir durch ein Rohr und eine darumliegende Beschichtung künstlich ausgebaut und so für den Tourismus zu einer Attraktion gemacht.

Anschließend wurde eine bestimmte chemische Mischung in den Geysir geschüttet und dieser sprühte für ungefähr 30 Sekunden viel Rauch und Wasser in die Luft. Für uns war das etwas, was man mal gesehen haben sollte, wobei man aber nicht stirbt, wenn man es verpasst hat. Gerade, weil der Ausbruch per Menschenhand iniziiert wurde, hielt sich das Spektakel in Grenzen.

Dafür konnte uns der Wai-o-Tapu-Park an jeder Ecke aufs Neue beeindrucken und staunen lassen. Angefangen mit großen Kratern in deren tiefstem Innern blubbernde und brodelnde Matsch-Seen förmlich „lebten“, über knallgrüne Verfärbungen der Gesteine und kleinen Seen bis hin zu den riesigen Dampfwolken, die überall aufstiegen und die Luft mit dem weniger einladenden „Verfaulte Eier“-Geruch überlagerten. Zu den Highlights zählten der Champagne Pool, die unterschiedlichsten Farben aller Gewässer und das Highlight zum Schluss: der Roto Karikitea.

Der Champagne Pool hat seinen Namen, weil die Oberfläche wie ein frisch aufgegossener Champagner sprudelt. Außerdem ist der See von einer leuchtend orangenen Umrandung umgeben, die auf sehr vielen berühmten Bildern der Gegend abgebildet wird. Es gibt abgesehen davon noch sehr viel weiteres, Interessantes, was dieser See zu bieten hat:

Im Weiteren hatte der Park so gut wie alles zu bieten, was man sich in Neuseelands Natur vorstellen kann. Viele kleine bis größere Hügel, Wälder, einen Wasserfall, schöne kleine Bäche und viele Seen eingerahmt von beeindruckenden Klippen. An einer Stelle war neben dem Weg ein kleines Loch im Boden, das mit Wasser gefüllt war. Dieses Wasser war dauerhaft am Blubbern. Man kann sich das Ganze sehr gut wie einen Kochtopf vorstellen, den jemand offensichtlich vergessen hat, abzustellen. Die Farben der Gewässer reichten von hellblau-milchig über blau-lila bis hin zu dunkel- und neon-grün.

Der absolute Höhepunkt am Ende unseres 1,5-stündigen Spaziergangs war der Roto Karikitea mit seiner unnatürlich neon-grünen Farbe. Total beeindruckend, was es in der Natur Neuseelands so alles gibt. Diese beeindruckende Farbe entsteht durch den sehr großen Schwefel-Anteil im Wasser.

Wai-o-Tapu zählt für uns auf jeden Fall zu einem der schönsten und beeindruckendsten Orte Neuseelands. Ein Naturspektakel jagt das nächste. Wir sind sehr froh, dass wir unseren arbeitsfreien Tag trotz wenig Schlaf genutzt haben, um uns diesen fantastischen Ort anzusehen.

Nach dem Besuch im Wonderland ging es noch kurz zum Café, um uns nach dieser kurzen Nacht etwas aufzuwecken. Anschließend haben wir in Rotorua den restlichen Tag für sehr viele Erledigungen genutzt. Einkaufen, Tanken, Wasser ablassen und auffüllen, Diesel-Kilometer kaufen und natürlich den Burger-Laden Carls Jr. zum ersten Mal testen standen auf dem Plan. Nachdem wir alles erledigt hatten, ging es dann aber wirklich erstmal raus aus Rotorua. Wir fuhren wieder zurück zu unserem Friedhof-Campingplatz, da wir am Samstag wieder zur Arbeit gehen mussten/durften. Abgesehen von der etwas abschreckenden Lage ist der Campingplatz übrigens sehr gut geeignet für uns: wir haben einen circa fünfminütigen Arbeitsweg, frisches Trinkwasser und eine Toilette mit Spülung und Handwaschbecken.

Am Samstag haben wir dann nach dem Frühstück leider etwas getrödelt und es nicht mehr geschafft, uns frisches Essen zu kochen. So mussten wir dann in unserer Mittagspause die Cafeteria bei Eastpack nutzen und leckere Meatpies essen. Bei der Arbeit hatte ich überlegt, „früher Schluss“ zu machen, um den letzten Spieltag der Bundesliga zu sehen. Letztendlich habe ich mich aber dagegen entschieden und stattdessen meine Smartwatch genutzt, um per Liveticker immer auf dem neuesten Stand zu bleiben. So lässt sich die Arbeit doch sehr viel besser überstehen… 😍

Am Sonntag haben wir einen erneuten arbeitsfreien Tag genutzt, um uns im 20 Minuten entfernten Schwimmbad im Whirlpool zu entspannen und eine frische Dusche zu nutzen. Außerdem war das heiße Baden für Anjas Bauchmuskelzerrung eine sehr gute Therapie, sodass sich diese mittlerweile wieder bessert.

Anschließend stand eigentlich auf dem Programm, Spaghetti Carbonara zu kochen. Da wir aber beide eher weniger Lust aufs Kochen hatten, mussten wir uns der Dienste von Pizza Hut bedienen. Muss halt auch mal sein… 🤷

Morgen geht’s dann mal wieder zur Arbeit. Wir vermuten allerdings, dass es anschließend wieder mindestens einen Tag Pause gibt. Für uns ist das sehr ungünstig, da wir so weniger Gewinn erzielen können, als wir eigentlich wollten und wir an den freien Tagen trotzdem nichts unternehmen können, da wir immer nur nachts wach sind. Da der Job aber so einfach und angenehm ist, wollen wir dem Ganzen noch eine Chance geben. Mal sehen, ob es die nächsten Tage wieder mehr Arbeit für uns gibt.

Allen zu Hause wünschen wir angenehme Tage bei gutem Wetter. Macht’s gut und bis zum nächsten Mal!

Eure Working-Holidayer🌏

Anni & Luca

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